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Deutschland sagt der Kirche leise Servus!

Erstmals mehr Konfessionslose als Christen – historischer Wandel
3. April 2025 durch
Redaktion

Bildquelle: KI-generiert mit ChatGPT (OpenAI)

In Deutschland hat sich ein historischer Wandel vollzogen: Erstmals zählt die Bevölkerung mehr Menschen ohne religiöse Zugehörigkeit als Mitglieder der beiden großen christlichen Kirchen. Zum Jahresende 2024 galten etwa 47 % der Bevölkerung als konfessionslos – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu früheren Jahrzehnten. Demgegenüber stehen rund 45 % Katholiken und Protestanten zusammen.

Während im Jahr 1990 noch knapp ein Fünftel der Bevölkerung keiner Konfession angehörte, hat sich dieses Verhältnis kontinuierlich verschoben. Ursachen sind unter anderem wachsende Austrittszahlen, ein gesellschaftlicher Wertewandel sowie die demografische Struktur innerhalb der Kirchen. Besonders die katholische Kirche ist betroffen: Ihre Mitgliederzahl ist inzwischen auf etwa 24 % gesunken. Die evangelische Kirche kommt auf rund 21 %.

Neben der wachsenden Zahl Konfessionsloser zählt man in Deutschland auch etwa 4 % muslimische Gläubige. Darüber hinaus existiert eine Vielzahl kleinerer Religionsgemeinschaften, darunter orthodoxe Christen, Freikirchen, Aleviten, Buddhisten, Hindus und Juden.

Auswirkungen auf deutsche Unternehmen

Der abnehmende Einfluss der Kirchen bleibt nicht ohne finanzielle Konsequenzen: Allein im Jahr 2024 brachen die Einnahmen aus der Kirchensteuer um über 10 % ein. Als bedeutende Arbeitgeber, Träger sozialer Einrichtungen sowie Eigentümer zahlreicher Immobilien geraten kirchliche Institutionen zunehmend unter wirtschaftlichen Druck. Parallel dazu eröffnen sich Chancen für nicht-religiöse Träger, etwa im Bildungs- und Sozialwesen.

Handlungsempfehlungen

  1. Interne Kommunikation weltanschaulich neutral gestalten: Überprüfen Sie Formulierungen in Leitbildern, auf Websites oder im Bewerbungsprozess auf religiöse Konnotationen – und ersetzen Sie diese durch inklusivere Begriffe. So erreichen Sie ein breiteres Publikum und vermeiden unbeabsichtigte Ausschlüsse.
  2. Mitarbeitendenangebote anpassen: Bieten Sie statt religiös geprägter Feste oder Rituale (z. B. Weihnachtsandachten) moderne, kulturübergreifende Alternativen wie Teamtage, gemeinsame Projekte oder saisonale Events an – das stärkt den Zusammenhalt.
  3. Neue Kooperationspartner in der Sozialwirtschaft prüfen: Wenn Sie mit Trägern aus Pflege, Bildung oder sozialen Einrichtungen zusammenarbeiten, evaluieren Sie auch konfessionsunabhängige Organisationen – diese bieten oft innovative und flexible Strukturen.

Redaktion 3. April 2025
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